Die 3 größten Mythen über Bitcoin-Mining Teil 2 - Umweltverschmutzung

Wenig Wissen, viele Vorurteile: das Bitcoin-Mining steht meist zu unrecht in der Kritik.

Eine Einordnung für Einsteiger

Bitcoin-Mining steht häufig in der Kritik, vor allem wegen seiner angeblich schädlichen Auswirkungen auf die Umwelt. Doch wie fundiert sind diese Vorwürfe tatsächlich? In diesem zweiten Teil unserer Serie beleuchten wir den Mythos, dass Bitcoin-Mining massive Umweltverschmutzung verursacht, und betrachten das Thema differenziert und sachlich.

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Was du in diesem Beitrag erfährst:

  • Warum der Mythos der Umweltverschmutzung durch Bitcoin-Mining differenziert betrachtet werden muss.

  • Wie erneuerbare Energien bereits heute einen Großteil des Bitcoin-Mining antreiben.

  • Warum Bitcoin-Mining oft effizienter und nachhaltiger ist als andere energieintensive Industrien.

  • Wie Mining überschüssige Energie sinnvoll nutzt und Netzüberlastungen verhindert.

  • Welche Rolle Bitcoin-Mining als Unterstützer der Energiewende spielen kann.

 

HINWEIS

Die Basics des Bitcoin-Minings werden in diesem Artikel nicht behandelt. Solltest du ganz neu in dem Thema sein, dann lies dir gerne zuerst unseren Beitrag “Was ist Bitcoin-Mining” durch.

 

Bitcoin-Mining und Umweltverschmutzung: Ein kritischer Blick

Bitcoin-Mining wird oft als Hauptverursacher von CO₂-Emissionen dargestellt, wobei die Nutzung fossiler Energien und der hohe Stromverbrauch als Belege angeführt werden. Diese Narrative dominieren den öffentlichen Diskurs, doch sie greifen zu kurz. Die Wirklichkeit ist komplexer und erfordert eine differenzierte Betrachtung, die über Schlagzeilen hinausgeht.

 
 

Wie umweltbelastend ist Bitcoin-Mining wirklich?

Der Einfluss erneuerbarer Energien

Studien belegen, dass über 50 % der Energie für das Bitcoin-Mining aus erneuerbaren Quellen stammen, wie beispielsweise Wasserkraft, Solar- oder Windenergie. Laut einer Analyse von Daniel Batten basiert Bitcoin-Mining auf einem höheren Anteil erneuerbarer Energien als die meisten anderen Industrien. Der Grund liegt in der ökonomischen Logik: Miner suchen weltweit nach den günstigsten Stromquellen, die oft erneuerbar sind.

Die Verlagerung hin zu nachhaltigen Energiequellen zeigt, dass der Marktmechanismus Miner dazu zwingt, effizienter und umweltfreundlicher zu arbeiten. Regionen wie Skandinavien und Kanada, die reich an Wasserkraft sind, ziehen Miner an und machen diese Entwicklung sichtbar.

(Quelle: Cryptoslate, Cambridge University)

Vergleich mit anderen Industrien

Im Vergleich zu anderen energieintensiven Branchen wie Rechenzentren, Cloud-Diensten oder der klassischen Finanzindustrie wird Bitcoin-Mining oft unverhältnismäßig kritisch bewertet. Studien zeigen, dass der Energieverbrauch von Streaming-Plattformen wie Netflix oder Serverfarmen für Cloud-Computing deutlich höher ist als der des Bitcoin-Netzwerks. Gleichzeitig ist Bitcoin-Mining durch den hohen Anteil erneuerbarer Energien nachhaltiger als viele dieser Alternativen.

(Quelle: Nature)

Technologische Fortschritte und Innovation

Bitcoin-Mining ist eine der wenigen Industrien, die kontinuierlich effizienter wird. Moderne Mining-Hardware benötigt immer weniger Energie pro erzeugtem Hash, und die Integration von Wärmerückgewinnung – wie sie durch Geräte wie den EcoHash ermöglicht wird – reduziert den ökologischen Fußabdruck zusätzlich.

(Quelle: Blocktrainer)


Wie Bitcoin-Mining die Energiewende vorantreiben kann

Trotz der Kritik hat Bitcoin-Mining das Potenzial, die Energiewende aktiv zu unterstützen.

Förderung erneuerbarer Energiequellen

In Regionen mit schwacher Netz-Infrastruktur oder fehlender Transportmöglichkeiten für Strom kann Bitcoin-Mining als Abnehmer fungieren. Dadurch wird die Rentabilität von Wind-, Solar- und Wasserkraftanlagen erhöht, was wiederum den Ausbau dieser erneuerbaren Energiequellen fördert.

Stabilisierung des Stromnetzes

Bitcoin-Mining kann als flexible Last eingesetzt werden, um Stromüberkapazitäten aufzunehmen und Netzüberlastungen zu verhindern. Dies erleichtert die Integration volatiler erneuerbarer Energiequellen und fördert die Netzstabilität.

Nutzung von überschüssiger Energie

Strom, der aufgrund von Transport- oder Kapazitätsproblemen sonst verloren gehen würde, kann durch Mining sinnvoll verwendet werden. Insbesondere in Entwicklungsländern oder Regionen mit wenig erschlossener Energieinfrastruktur bietet Mining eine Möglichkeit, Energie wirtschaftlich zu nutzen.

(Quelle: Blocktrainer, Bitcoin Magazine)


Umweltverschmutzung: Ein relativer Begriff

Die Frage, ob Bitcoin-Mining eine Umweltbelastung darstellt, hängt stark von der Perspektive ab. Kritiker argumentieren oft, dass jede Form des Stromverbrauchs für Bitcoin-Mining „unnötig“ sei. Doch eine solche Einschätzung ist subjektiv und hängt davon ab, welchen Wert man Bitcoin beimisst.

Im Vergleich zu anderen Branchen, deren gesellschaftlicher Nutzen ebenfalls diskutiert werden könnte – wie etwa Streaming oder Online-Gaming –, bietet Bitcoin-Mining nachweislich Vorteile in Bezug auf Nachhaltigkeit und wirtschaftliche Effizienz.


Fazit: Eine komplexe Realität

Die Behauptung, dass Bitcoin-Mining massiv zur Umweltverschmutzung beiträgt, ist bei genauer Betrachtung nicht haltbar. Der hohe Anteil erneuerbarer Energien, die kontinuierliche Verbesserung der Technologie und die Rolle des Minings als Unterstützer der Energiewende zeigen, dass es weit mehr als ein bloßer Umweltbelaster ist.

Wie jede Industrie hat auch Bitcoin-Mining Schwächen. Doch gleichzeitig bietet es Lösungen für Probleme wie Netzstabilität und die Förderung erneuerbarer Energien. Eine differenzierte Betrachtung ist daher notwendig, um dieses komplexe Thema fair zu bewerten.


Weiterführende Artikel:

Bitcoin und ESG: Nachhaltigkeit und Chancen im Fokus
KPMG beleuchtet die Rolle von Bitcoin im Kontext von ESG-Zielen. Erfahren Sie, wie Bitcoin-Mining Nachhaltigkeit fördern und neue Chancen für Umwelt und Governance schaffen kann.

kpmg.com

Bitcoin-Mining und Nachhaltigkeit: Chancen durch erneuerbare Energien und Innovationen
Diese Studie untersucht die Umweltauswirkungen von Bitcoin-Mining und analysiert, wie sich erneuerbare Energien und technologische Innovationen auf die Nachhaltigkeit der Branche auswirken.

mdpi.com

Bitcoin-Mining: Ein Treiber für die Energiewende
Jamie Coutts zeigt auf, wie Bitcoin-Mining die Energiewende unterstützt, indem es überschüssigen Strom nutzt und erneuerbare Energieprojekte wirtschaftlich rentabler macht.

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Bitcoin-Mining: Vom Risiko zur Chance für die Energiewende
Der Artikel beleuchtet, wie Bitcoin-Mining Risiken der Energiewende in Chancen verwandelt, indem es überschüssige Energie effizient nutzt und den Ausbau erneuerbarer Energien unterstützt.

theirm.org

Bitcoin: Wie umweltschädlich ist die Kryptowährung wirklich?
Der Artikel beleuchtet aktuelle Erkenntnisse zum Energieverbrauch und zur Umweltbilanz von Bitcoin.

Ingenieur.de

Der ökologische Fußabdruck des Bitcoin-Minings
Ein detaillierter Blick auf die tatsächlichen Umweltauswirkungen des Bitcoin-Minings, den Anteil erneuerbarer Energien und die fortlaufenden technologischen Verbesserungen in der Branche.

Blocktrainer.de

Bitcoin und die Energiewende
Dieser Artikel erklärt, wie Bitcoin-Mining als flexibler Stromverbraucher die Energiewende unterstützen kann, indem es überschüssige Energie monetarisiert und erneuerbare Projekte wirtschaftlich fördert.

Blocktrainer.de

 
 

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